Seinen Ursprung hat der 1. Gelnhäuser Taekwondo Club in einem Selbstverteidigungs-Lehrgang des Postamtes Gelnhausen (initiiert durch Walter Preuß) im September 1967, der für die Postzusteller in Gelnhausen abgehalten wurde. Nach diesem Lehrgang bestand durch Mund-zu-Mund-Propaganda auch bei Nicht-Postangestellten ein großes Interesse für den asiatischen Kampfsport. Nachdem man schon einige Zeit unter der Leitung von Klaus Messner in der „Jagdhütte“ trainiert hatte, wurden die Aktiven der noch unter Postsportverein geführten Gruppe, auf die Vorführungen koreanischer Großmeister aufmerksam, die das moderne Taekwondo in Europa demonstrierten.
1968 wurde der 1. Gelnhäuser Taekwondo- und Judo Club als „Ableger“ einer in Frankfurt ansässigen Sportschule gegründet.
1970 trennten sich die Wege und der Club wurde in 1972 als eingetragener Verein in das Vereinsregister Gelnhausen aufgenommen, damals noch als 1. Gelnhäuser Taekwondo- und Judo-Club 1968 e.V.
Es musste für die Organisation des Vereines immer Sportkameradinnen und Sportkameraden gefunden werden, die die Vorstandsämter ausüben konnten. Der Gelnhäuser Taekwondo Club war immer in der Lage mit kompetenten Persönlichkeiten diese Ämter zu besetzen. Stellvertretend für alle die Verantwortung übernommen beziehungsweise getragen haben seien hier jeweils die 1. Vorsitzenden genannt:
Nach dem Gründungsvorsitzenden Gerhard Weinert übernahmen in dieser Zeit des Aufbruchs die Sportkameraden Volker Bach, Manfred Hendel, und für kurze Zeit Heinz Pückler das Amt des 1. Vorsitzenden.
1974 entschied die Mitgliederversammlung, den Verein als reinen Taekwondo Verein unter dem Namen 1. Gelnhäuser Taekwondo Club 1968 e.V. fortzuführen.
Gleichzeitig entwickelte sich Taekwondo auch auf Bundes- und Landesebene jeweils zu einem eigenständigen Sportverband.
Im Jahr 1981 wurde nicht nur die Deutsche Taekwondo Union (DTU) gegründet, sondern auch Hessische Taekwondo Union (HTU). Gelnhäuser Aktive waren immer dabei und haben mitgewirkt. Der Gelnhäuser Club war also von Anfang an Mitglied beider Organisationen und damit auch des Landessportbundes.
In der Reihe der ehemaligen Trainer des Clubs erscheinen so klingende Namen wie der des koreanischen Großmeisters und späteren Bundestrainers Kwon, Jae-Hwa – einer der populärste Taekwondo-Lehrer überhaupt, der in 1965 als Mitglied eines sechsköpfigen Demonstrationsteams Taekwondo in der westlichen Welt bekannt machte. Von 1972 bis 1976 trainierte der Vizeweltmeister Armando Chavero aus Venezuela den Club. Danach lag die Leitung des Trainings in den Händen des mehrfachen Deutschen Meisters und Europameisters Karl Wohlfahrt, der leider bereits in 2012 im Alter von nur 60 Jahren verstorben ist. 1980 trennten sich die Wege, da Karl Wohlfahrt in Frankfurt eine eigene Sportschule eröffnete.
In diese Zeit fällt auch die Prüfung von 7 Aktiven zum 1 Dan., die in den Jahren zuvor auf dieses Ziel hingearbeitet hatten. Diese ersten Dan-Träger aus den eigenen Reihen waren: Volker Bach, Juan Cervera, Manfred Hendel, Hermann Kildau, Alfred Lendner, Jürgen Lenhard, Udo Tschöpe.
Mit dieser Dan-Prüfung und der Weiterqualifizierung der Trainer durch das Erwerben von Trainerlizenzen auf der Ebene des Landessportbundes, war der Grundstein gelegt um die Trainingsarbeit ausschließlich durch eigenen Vereinstrainer durchzuführen.
Der Taekwondo-Sport entwickelte sich international und national erfolgreich. In diesen Zeitabschnitt ging Taekwondo in Richtung Olympische Disziplin:
Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona war das WT-Taekwondo als Demonstrationswettbewerb zugelassen, seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ist es eine vollwertige olympische Disziplin.
Auch hier waren wieder Gelnhäuser Taekwondo-Sportler mit Wegbereiter: und zwar Anke Girg 1992 in Barcelona und Francisco Martin Villa in 1999 zu einem Testturnier im Vorfeld zur Olympiade in 2000.
Und der Verein entwickelte sich genauso dynamisch und erfolgreich weiter.
Verantwortung wurde immer übernommen: Als Vorsitzender wurde in 1984 Helge Fitz gewählt, dem Walter Preuß im Amt folgte. Jürgen Lenhard als 1. Vorsitzender übergab dann das Zepter 1991 an die jetzige 1. Vorsitzende des 1. Gelnhäuser Taekwondo Club, Angelika Kildau.
Die Verselbstständigung im Trainerbereich machte ein vielfältiges Trainigsangebot möglich. Um jedem Leistungsstand gerecht zu werden und auch um Leistungssport von Breitensport etwas zu trennen, teilten sich mehrere Danträger und Braungurte den Trainingsbetrieb.
Immerhin nahmen in den 80er Jahren zwischen 50 und 70 Sportler an jedem Trainingsabend teil, die sich die Sporthalle des Grimmelshausen Gymnasiums für ihr Training aufteilen mussten.
Es gab eine II. Weggruppe, die einen nicht so leistungsmäßigen Einstieg in das Taekwondo ermöglichte.
Weiterhin die eher vom traditionellen Taekwondo geprägte Trainingsgruppe, die auch sehr leistungsorientiert war - und
die sehr leistungsorientierte Wettkampfgruppe, die Spitze des Leistungssportes unseres Vereines!
Zuständig für diesen Leistungssport im Wettkampf wurde der Wettkampftrainer Hermann Kildau, dessen hervorragender Trainingsarbeit die bis heute anhaltende erfolgreiche Entwicklung zu verdanken ist.
In 1983 konnte der erste Deutsche Meistertitel durch Karin Zipf (Trainer Hermann Kildau und Volker Bach) nach Gelnhausen geholt werden. Seit dieser Zeit konnten jedes Jahr nationale Titel bzw. Platzierungen erkämpft werden.
79 Deutsche Meister, 41 Deutsche Vizemeister und 74 Bronzemedaillen (Stand August 2018) bei Deutschen Meisterschaften spiegeln beeindruckend das Engagement von Trainern und Athleten wider. Auf die Internationalen Erfolge wird hier noch gar nicht eingegangen die zahlreichen Teilnahmen an Weltmeisterschaft, Europameisterschaft, World Cup, Universiade mit sich brachten.
Diese Erfolge waren nur durch internationale Wettkampferfahrung der Gelnhäuser Taekwondo-Sportler möglich, die durch den Besuch von entsprechenden Turnieren weltweit (Holland, Belgien, Spanien, Frankreich, Italien, Dänemark, Österreich, USA, Thailand, Kroatien, Slowenien) gewonnen wurden.
Weiter-, Fort- und Ausbildung, Ausrichtung von Turnieren und internationalen Vergleichskämpfen wurde in Gelnhausen durchgeführt:
Ab 1981 Organisation von Schüler-Nachwuchsturnieren auf Kreisebene. Hier kam sogar das erste selbst gebaute „Scoreboard“ in Hessen zum Einsatz.
1987 Wettkampfseminar mit ehemaligem Bundestrainer Park Soo Nam auf der Ronneburg
Ab 1988 wurden jährlich Bundesjugendlehrgänge in Gelnhausen durchgeführt (bis zur Schließung der Jugendherberge). Seit dieser Zeit sind Gelnhäuser Sportler im Nationalkader zu finden.
Es fanden Kaderlehrgänge der Deutschen und Hessischen Taekwondo Union statt
1994 Hermann Kildau Diplomtrainer DSB (erstmals im Taekwondo)!!!
1995 Länderkampf Auswahl Korea gegen Hessen in Gelnhausen (Hessen gewinnt!)
1988-1998 : Hermann Kildau übernahm die Aufgabe als Landestrainer in Hessen
War Hermann Kildau schon Landestrainer Hessen, so übernahm er 1998 das Amt des Bundestrainer für die Frauen bis 1999.
Diese Trainertätigkeit und die internationale Ausrichtung machten sich natürlich auch hier in Gelnhausen bemerkbar.
1999 und 2004 Besuch der Nationalmannschaften aus Venezuela und Kuba zur Vorbereitung auf Olympia
2002-2004 Internationaler Barbarossacup: Wettkampfveranstaltung in kompletter Eigenregie
Dabei wurde die Aufbauarbeit, der Breitensport und das Vereinsleben natürlich auch nicht vergessen:
>Jährliche Gürtelprüfungen
>Freizeit und Trainingslager in der Jugendherberge Geislitz und auf der Ronneburg
>Gesellige Ereignisse: Erlebnispark Steinau, Kletterpark, Kanutouren, Grillfeste
>Vorführungen bei öffentlichen Anlässen wie Stadtfest, Hessentag, Firmenjubiläen, Hallensportschau
>Freundschaftliche Kontakte zu Taekwondo Anklam mit Gegenbesuch (Ronneburg, Silvester in Anklam)
>Selbstverteidigungskurse (1994 Volker Bach, Anke Girg für Frauen und Mädchen)
>Kooperation mit LebMal-Club durch einmal jährlich gemeinsames Training
Den Breitensportbereich begleitet seit 1994 Roland Schmidt als Trainer, der mittlerweile von Leon Gradwohl tatkräftig unterstützt wird.
Auch auf Kampfrichterebene sind die Beiden zu finden, der erst 22jährige Leon hat im Jahr 2017 seine Bundeskampfrichterlizenz erworben und ist auf nationalen und internationalen Turnieren im Einsatz.
Konstanz gehört zu den Stärken des barbarossastädtischen Vereines. So zeichnet Hermann Kildau noch heute hauptverantwortlich für den Wettkampfbereich, der zu den erfolgreichsten in Deutschland gehört und in Hessen seit Jahren die Spitze bildet.
Nach ihrer aktiven Laufbahn kümmern sich auch die ehemaligen Spitzensportler Francisco Martin Villa, Christoph und Sebastian Lehmann intensiv um den Nachwuchs. Bis vor kurzem gehörte noch Norbert Kildau zur Trainergilde, der sich vorwiegend dem Wettkampf-Einsteiger widmete.
Dieses Hand in Hand von Erfahrung und Leistungswillen und den Willen immer aktuell zu sein, macht sich natürlich auch in den Erfolgen sichtbar.
Ein Blick auf die Internationalen Erfolge
Jahr | Große Erfolge | Name |
1992 | Vize-Europameister | Francisco Martin Villa |
1992 | Vize-Europameisterin | Anke Girg |
1994 | Europameister | Francisco Martin Villa |
1994 | Bronze bei Worldcup | Anke Girg |
1997 | Militär-Weltmeisterin | Anke Girg |
1998 | Vize-Worldcup | Faissal Ebnoutalib |
1999 | Vize-Weltmeister | Faissal Ebnoutalib |
2005 | Bronze bei Europameisterschaft | Susen Berger |
2007 | Bronze bei Europameisterschaft | Benjamin Zeiger |
2009 | Studenten Europameister | Christoph Lehmann |
2009 | Studenten Europameister | Sebastian Lehmann |
2009 | Bronze bei Universiade | Sebastian Lehmann |
2010 | Bronze bei Studenten-WM | Christoph Lehmann |
Jahr | 1. Gelnhäuser Taekwondo Club als Ausrichter |
1981 | Verschiedene Nachwuchsturniere auf Landesebene |
1988 | Hessenmeisterschaft |
1990 | Deutsche Meisterschaft |
1990 | 1. Deutschlandpokal der Jugend |
1993 | Internationaler Hessenpokal |
1995 | Länderkampf Korea - Hessen |
1995 | 1. Deutsche Juniorenmeisterschaft |
1997-2000 | Internationaler Hessenpokal |
1988-1999 | Bundesjugendlehrgänge |
1997-2001 | 1x jährlich Main-Kinzig-Nachwuchsturnier |
2002 | 1. Internationaler Barbarossa-Cup |
2003 | 2. Internationaler Barbarossa-Cup |
2004 | 3. Internationaler Barbarossa-Cup |
2007 | Deutsche Juniorenmeisterschaft |
2012 | HTU-Open |
2013-2016 | Hessenmeisterschaft |
2017-2018 | HTU-Open |
Jahr | Preisträger 1. Gelnhäuser Taekwondo Club |
1989 | Träger „Grünes Band“ für hervorragende Jugendarbeit |
1990 | Träger Jugendpreis der Deutschen Taekwondo Union |
2003 | Träger „Grünes Band“ für hervorragende Jugendarbeit |
2016 | Träger Dr.-Harald-Schmid-Preis |