Von Donnerstag bis Sonntag fand in Bonn der erste President´s Cup der World Taekwondo Federation statt. Dieses Turnier ist das einzige G2 Weltranglistenturnier in Europa, bei dem es zum einen um die doppelten Weltranglistenpunkte geht und zum anderen um die Möglichkeit sich direkt mit den Plätzen eins bis drei für die Europameisterschaft zu qualifizieren. Dementsprechend war das Teilnehmerfeld qualitativ und quantitativ gut bestückt. Vom 1. Gelnhäuser TKD Club gingen 8 Sportler/innen in das Rennen um die begehrten Tickets.
Am Donnerstag gingen Sophie Heuschkel und Janina Adam in der Jugendklasse A bis 49kg an den Start. Die DM-Bronzemedaillengewinnerin, Janina, hatte es in ihrer Auftaktbegegnung mit der spanischen Nationalkämpferin, Neus Martorell Llinas, zu tun. In einem engen Kampf musste sich Janina hauch dünn mit 0 zu 2 geschlagen geben. Einen besseren Start erwischte die ehemalige Deutsche Meisterin, Sophie Heuschkel. Sie besiegte in ihrem Auftaktkampf die Irin Aoibhe Thornton mit 1 zu 0 und traf im anschließenden Achtelfinale auf die Türkin Aleyna Ozdemir, die sie nach einer guten Leistung mit 2 zu 0 besiegen konnte. Im anschließenden Kampf um die Medaille traf Sophie auf die Düsseldorferin und spätere Siegerin, Ioanna Andreopoulou. Leider konnte Sophie nicht an ihre guten Vorleistungen anknüpfen und den Kampf, und damit die direkte Qualifikation für die Europameisterschaft, abgeben. Am Freitag ging die ehemalige Deutsche-Vizemeisterin, Emilia Bothe, in der Jugendklasse A bis 52kg auf die Wettkampffläche. Nach einem sehr guten Start gegen die spanische Nationalkämpferin Maria del Carn Lopez Gomez konnte die Spanierin in der dritten Runde aufholen und durch eine unerlaubte Aktion sogar in Führung gehen. Trotz allem steckte Emilia nicht auf und versuchte den Kampf erneut zu drehen. Leider reichte die Zeit nicht mehr und Emilia musste sich ganz knapp mit 7 zu 9 geschlagen geben. Am Samstag ging Phillip Heuschkel bei den Kadetten bis 41kg und Alexander Müller bei den Herren bis 54kg ins Rennen um die EM-Tickets. Alexander Müller traf in seinem ersten Kampf auf den Griechen Sotrios Boutios. Nach einer furiosen Aufholjagd musste sich der mehrfache DM-Medaillengewinner und ehemalige Deutsche Meister, Alexander, dann unglücklich in der Verlängerungsrunde geschlagen geben. Der mehrfache Hessenmeister, Phillip Heuschkel, überstand die erste Runde per Freilos und traf im anschließenden Achtelfinale auf den Niederländer Dion Weidum. Nach einem taktisch klug geführten Kampf konnte Phillip den Niederländer mit 12 zu 6 hinter sich lassen und in den Medaillenkampf einziehen. Hier traf er auf den Türken, Faruk Omer Ozcan. Leider musste Phillip sich nach guter Leistung dem starken Türken geschlagen geben und mit dem undankbaren fünften Platz begnügen. Am letzten Tag der Wettkämpfe ginge der zweifache Deutsche Meister und Belgien Open-Sieger, Mehdi Zrelli, in der Jugendklasse A bis 78kg an den Start. In seinem ersten Kampf konnte der Türke Cargi Bozkurt dem Barbarossastädter nicht Paroli bieten und so zog Mehdi ungefährdet durch Abbruch beim Stande von 8 zu 3 in der dritten Runde aus Gelnhäuser Sicht ins Viertelfinale ein. Im Kampf um die Medaille ging es gegen den Briten Adrian Wagstaffe. In einem von Taktik geprägten Kampf konnte Mehdi am Anfang der zweiten Runde den entscheidenden Treffer zum wichtigen 1 zu 0 landen und den dünnen Vorsprung gekonnt über die Zeit bringen. Somit stand der junge Barbarossastädter im Halbfinale und löst somit ein begehrtes Ticket für die kontinentalen Titelkämpfe der U21. Aus Verletzungsgründen entschieden die mitgereisten Trainer, Christoph Lehmann und Francisco Martin Villa, dass Mehdi zum darauffolgenden Halbfinale nicht mehr antreten und den Einzug ins Finale kampflos abgeben sollte. Von den 40 zu vergebenden Tickets in der männlichen A-Jugend konnten gerade mal drei deutsche Athleten einen Startplatz für die EM erkämpfen. Einer von ihnen ist der talentierte Barbarossastädter und damit ist die tolle Leistung noch höher einzustufen. Mit dem Gewinn dieser Bronzemedaille, dem Sieg bei den Belgien Open und dem Zweifachgewinn der Deutschen-Meisterschaft sollte Mehdi nun die WM-Teilnahme sicher haben, so der Tenor von Francisco Martin Villa und Christoph Lehmann. Mit etwas mehr Glück hätten unsere Sportler/innen den ein oder anderen Kampf oder sogar Medaille mehr gewinnen können, so die dennoch recht zufriedenen mitgereisten Trainer.